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Frauenstadtspaziergang Innenstadtdialog in Braunschweig am 06.12.2021


Dass die Städte sich in einem ständigen Wandel befinden, ist bekannt. Auch, dass die Kommunen sich immer wieder neue Strategien zur „Anpassung“ der Innenstädte an gesellschaftliche Veränderungen überlegen müssen. Neu ist, dass die Corona-Krise in verstärktem Maße und mit rasanter Geschwindigkeit zu einem Struktur-wandel auch in der Braunschweiger Innenstadt geführt hat. Onlineshopping, Digitalisierung und Homeoffice sind starke Einflussfaktoren auf die Innenstädte, die nicht erst seit der Corona-Pandemie wirken.

Die Planerinnen Braunschweig beteiligen sich an einem umfassenden Dialog zur Zukunft der Braunschweiger Innenstadt, den die Stadt Braunschweig im November 2020 mit dem Umsetzungskonzept „Zukunft Innenstadt“ in Gang gesetzt hat (https://www.braunschweig.de/wirtschaft_wissenschaft/innenstadtentwicklung/innenstadtdialog.php).


Die Planerinnen sind aktiv geworden und haben zunächst Fragen gestellt – an Frauen, die in dieser Stadt leben


  • Wie müsste die Innenstadt aussehen, damit Du Dich wohlfühlst?
  • Wofür nutzt Du die Innenstadt?


Die Antworten wurden anonymisiert dokumentiert.

Die Fragen und die erhaltenen Antworten haben die Diskussion unter uns Planerinnen intensiviert. Uns interessiert, wie Frauen ihre Innenstadt wahrnehmen, welche Ansprüche sie an sie stellen, wann und wo halten sie sich gern dort auf, was soll bleiben, was kann, was muss sich ändern.

Denn die Innenstadt ist nicht nur ein verdichteter Ort für Aktivitäten wie Einkaufen, Schlendern, Essen, Trinken und mit Freund*innen treffen. Und sie lässt sich nicht allein aus der Sicht von Eigentümer*innen und Einzelhändler*innen „erklären“. Die Innenstadt ist der Stadtkern, ist DER ÖFFENTLICHSTE ORT, in dem Menschen leben und der über Jahrhunderte entstanden ist, sie ist Stadtraum und Spiegel unserer eigenen Geschichte, der Bau- und Kulturgeschichte. Zur Frage „Wem gehört der öffentliche Raum?“ stellt sich auch die Frage „Wie sieht der öffentliche Raum aus?“. Nichts prägt uns mehr als die gebaute Umwelt … und wir prägen sie.

In diesem Sinne wurde die Diskussion in den Stadtraum getragen: Um eine möglichst authentische Reflexion von Innenstadt unter Frauen zu initiieren, wurde in Zusammenarbeit mit dem Gleichstellungsreferat der Stadt Braunschweig ein Stadtspaziergang für Frauen organisiert.

Der Stadtspaziergang am 06.12.2021 führte über eine Innenstadtroute mit den ausgewählten 11 Haltepunkten Hagenmarkt, Parkplatz Kannengießerstraße, Altstadtmarkt, Südstraße, Friedrich-Wilhelm-Straße, Wallstraße, Friedrich-Wilhelm-Passage, Kohlmarkt, Münzstraße und Dankwardstraße/ Bohlweg. Die Haltepunkte stehen entweder wegen geplanter Vorhaben aktuell im Fokus der Öffentlichkeit, sind städtebaulich bedeutsam oder – im Gegenteil – sind eher abgelegen und in der Öffentlichkeit nicht präsent.

Teilgenommen haben trotz Dunkelheit, Kälte und Pandemie insgesamt 21 Frauen. Die Anregungen und Vorschläge wurden diskutiert, aufgenommen und über das Gleichstellungsreferat in den Innenstadtdialog eingebracht.


Dokumentation des Stadtspaziergangs hier


lna Ockel, 08.02.2022


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