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Vortrag an der TU Braunschweig


Alles gender?


Gender bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern. Diese sind - anders als das biologische Geschlecht - erlernt und damit auch veränderbar.


Mainstreaming meint, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe, die bisher nicht das Handeln bestimmt hat, nun zu einem wichtigen Bestandteil bei allen Vorhaben gemacht wird.


Gender Mainstreaming bedeutet, bei allen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt. Durch die Ausrichtung an den Lebensrealitäten beider Geschlechter wird die Wirksamkeit der Maßnahmen und Vorhaben erhöht, da sie pass- und zielgenauer werden.'



Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (04 und 12/2005)


Das Aspekte des gender mainstreaming in der Planung eigentlich schon lange ein Thema sind, zu dem die 'Planerinnen' sich äußern sollten, lag auf der Hand. Die konkrete Aufforderung dazu kam in Form zweier Vorträge an der TU Braunschweig im SS 2005.


Am 22. April referierten zwei 'Planerinnen' im Rahmen eines Blockseminars des Zentrums für gender Studies (TU, HbK, FH), allerdings vor größtenteils planungsfachfremdem HörerInnen.


Ein kurzer Gang durch historische und aktuelle Beispiele eines räumlichen Details im Wohnungsbau diente dazu, aus der reflektierenden Perspektive der 'Planerinnen' anzureißen, wie weit geschlechtsspezifische Konnotation bis heute (unbewusst) in der Architektur verankert sind. Die Vorstellung des Projektes 'Interaktive Baulücke' vermittelte im Anschluss einen Einblick in die konzipierende Arbeit der 'Planerinnen'. Verschiedene Formen der Öffentlichkeitsbeteiligung und partizipatorischer Kunstauffassungen, also das aktive Einbeziehen der RezipientInnen in den künstlerischen Prozess, wurden als Selbstverständnis der 'Planerinnen' und als die zentrale Position in dem Projekt zur Bewerbung Braunschweigs als Kulturhauptstadt 2010 thematisiert.


Am 8. Juli waren vier 'Planerinnen' geladen, im Rahmen der universitären Weiterbildung EQualityPlan (zusammen mit zwei weiteren Referentinnen) unter dem weitgespannten Bogen 'Beruf im Wandel: Projekte, Netzwerke, Berufsfelder' den teilnehmenden BerufsanfängerInnen Möglichkeiten und Grenzgänge aufzuzeigen, abseits der bekannten Pfade. Das Netzwerk der 'Planerinnen', seine Geschichte und Projekte wurden erörtert als eine Strategie des Einmischens in das Planungsgeschehen einer Stadt ohne den institutionalisierten Überbau eines Verbandes oder Planungsbüros. Die 'Interaktive Baulücke', das Flaggschiff der 'Planerinnen', verdeutlichte noch einmal die Chance zu einer sehr öffentlichkeitswirksamen Präsenz derartiger Aktivitäten.


Die Vorstellung des Berufsverbandes SRL und seines thematischen Schwerpunktes im Bereich gender mainstreaming sowie eines konkreten verkehrsplanerischen Projektes einer der 'Planerinnen', das unter der Zielsetzung des gender mainstreaming durchgeführt wird, zeigte die Möglichkeiten einer professionellen Spezialisierung auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements unter Berücksichtigung bedarfs- und geschlechtergerechter Aspekte (Projekt: Stadtbahnverlängerung Zähringen, www.genderalp.at).


Referentinnen: Bettina Brosowsky, Juliane Krause, Doris Noll, Christine Schütz

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